Sammlung und Ausstellung von Erinnerung und Bedeutung.
Kann man Erinnerung sammeln und ausstellen? Welche Bedeutungen weisen die Betrachter zeithistorischen Objekten zu?
In diesem Beitrag stehen die Aussagen von Besucher_innen im Mittelpunkt. Ausgehend von einem gemäßigten Konstruktivismus wird herausgearbeitet, wie unterschiedliche Erinnerungsebenen – das individuelle und kollektive Gedächtnis oder das kommunikative und kulturelle Gedächtnis der Besucher_innen – durch verschiedene Objekte und Ausstellungsszenen angesprochen werden. Dabei ist die besucherseitige Wahrnehmung stets als eine von drei Teilen der Bedeutungsaufladung von Museumsobjekten zu verstehen: der sammelnden, der ausstellenden und der rezipierenden.
Objekte, so der Ausschreibungstext zum Workshop „Zur Sache! Objektwissenschaftliche Ansätze der Sammlungsforschung“, materialisieren ein immaterielles Gedankenkonstrukt. Anknüpfend an diese Vorstellung fragt der folgende Beitrag, ob man Erinnerung sammeln und ausstellen kann. Er nutzt dabei einen metaphorischen Sammlungsbegriff und bezieht sich gleichwohl auf Objekte im musealen Kontext. Diese Fragestellung entstammt einer Besucherforschungsstudie zum Rezeptions- und Erinnerungsverhalten von Besucher_innen, die im Rahmen des eigenen Dissertationsprojekts im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn durchgeführt wurde. Es wird der Frage nachgegangen, ob und wie der Rezipient ausgestellter, vermittelter Objekte diese wahrnimmt, ihnen Bedeutung zuschreibt und Erinnerungen mit ihnen verknüpft.
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