Künstlerbücher und ihre Erschließung, Magazinierung und Nutzung am Beispiel des Konvolutes Rolf Dittmar, Kunstbibliothek Berlin
Philosophische Fakultät
KünstlerInnen im Kontext der Konzeptkunst, Fluxus- und Objektkunst haben in den 1960er- und 1970er-Jahren das typische Buch als Machtdispositiv aufgefasst und durch künstlerische Experimente seine Funktion als Informationsträger erweitert und dekonstruiert. Mit dem Auftauchen dieser Buchexperimente in bibliothekarischen Verwaltungs- und Konservierungszusammenhängen wurden auch die Funktionsinstrumente dieser Institutionen sowie deren inhaltliche und strukturelle Arbeitsabläufe infrage gestellt. Die
Potenziale sowie Schwierigkeiten, diese künstlerischen Formen mit gegenwärtig praktizierten bibliothekarischen Methoden und Regeln zu identifizieren, zu katalogisieren und in die Arbeitsläufe wissenschaftlicher Bibliotheken zu integrieren, wurden in der vorliegenden Untersuchung beispielhaft beschrieben.
Auf der Grundlage von Erschließungsinformationen aus MDS-Datensätzen und einer Autopsie der Originalexemplare wurden acht Künstlerbücher aus dem Konvolut „Rolf Dittmar“, Kunstbibliothek Berlin, nach RDA im Verbundkatalog GBV katalogisiert sowie konservatorische Maßnahmen und Nutzungszugänge untersucht. Die Arbeit beschreibt sowohl die Erschließung
von Sammlungsobjekten im Verbundkatalog als auch Möglichkeiten und Grenzen der Übertragbarkeit von Erschließungsinformationen museologischer Dokumentation in die bibliothekarische Katalogisierungssystematik.
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