Rekontextualisierung von Sammlungsobjekten.
Rheinische Irdenware als gesellschaftlicher Indikator
Das Projekt „Medium:Keramik“, das als Teilprojekt in die BMBF-Förderlinie „Sprache der Objekte“ eingebettet ist, befasst sich vor allem mit dem rheinländischen Steinzeug und der bleiglasierten Irdenware des Niederrheins in der Frühen Neuzeit und untersucht dieses keramische Material auf seine politischen, sozialen und ökonomischen Kontexte. Die Dissertation „Die bleiglasierte Irdenware am Niederrhein in der Frühen Neuzeit“ (Arbeitstitel) beschäftigt sich mit einer großen Sammlung dieser Ware. Ziel der Arbeit ist es, die keramischen Objekte der Sammlung „Haus Baaken“ nicht nur unter Einbeziehung von frühneuzeitlichen Schriftquellen und literarischen Texten, sondern besonders vor dem Hintergrund der tatsächlich erhaltenen Objekte der materiellen Kultur des 18. Jahrhunderts zu identifizieren, zu klassifizieren und in ihren kulturhistorischen Zusammenhang einzugliedern.
Im Blickpunkt des Projekts steht zudem die Erforschung der Funktion dieser Güter hinsichtlich des ikonographischen Kontexts innerhalb der frühneuzeitlichen Lebenswelt sowie ihres Bedeutungswertes. In diesem Beitrag werden einige vorläufige Überlegungen und Ergebnisse zu diesen Untersuchungen mithilfe des im Profil dargestellten Vogels im Zentrum der keramischen Waren in unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppierungen dargestellt. Das Motiv ist weit verbreitet, variiert in seiner gesamten Komposition und kann somit auch in andere weitreichende Analysen chronologischer und ökonomischer Natur einbezogen werden.
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