Schrift als Schutz
Legitimationsstrategien für die Verwendung jüdischer Amulette am Beispiel eines Objekts aus der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg
Geht man von der Annahme aus, es gäbe ein eindeutiges Magieverbot in der Tora, wäre zu vermuten, dass die Herstellung und Verwendung von Amuletten im Judentum verboten sei. Dies wird jedoch angesichts der zahllosen jüdischen Amulette, die in Museen und Sammlungen weltweit aufbewahrt und auch heute noch hergestellt und genutzt werden, mehr und mehr in Frage gestellt. Der vorliegende Aufsatz basiert auf ersten Recherchen zu meiner religionswissenschaftlichen Dissertation über jüdische Geburtsamulette an der Philipps-Universität Marburg. Dabei soll keine eigene Bewertung der jüdischen Amulett-Tradition vorgenommen werden, sondern es sind die Strategien nachzuzeichnen, durch die die Verwender_innen von Amuletten ihre Praxis als legitimen Bestandteil der jüdischen Religion ausweisen. Dazu wird ein jüdisches Amulett aus den Beständen der Religionskundlichen Sammlung in Marburg als Beispiel dienen.
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