Die Aufarbeitung des NSU als deutscher Stephen-Lawrence-Moment? – Thematisierung von institutionellem Rassismus in Deutschland und Großbritannien
Berliner Institut für Integrations- und Migrationsforschung
Der rechtsterroristischen Gruppierung Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), die nach bisherigen Erkenntnissen aus der rechtsextremen Szene der 1990er Jahre hervorging und der Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe angehörten, werden zehn Morde, die in den Städten Nürnberg, Hamburg, München, Rostock, Dortmund, Kassel und Heilbronn begangen wurden, zugerechnet. Neun der Opfer wurden mutmaßlich aufgrund eines rassistischen Tatmotivs ermordet; acht Personen waren türkischer, eine Person griechischer Herkunft. Darüber hinaus werden dem NSU mindestens zwei Bombenanschläge, bei denen mehrere Personen zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, sowie mindestens 15 bewaffnete Raubüberfälle in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen zugerechnet.
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Notes
Finale Version folgendermaßen veröffentlicht: Pascal Dengler, Naika Foroutan: „Die Aufarbeitung des NSU als deutscher Stephen-Lawrence-Moment? – Thematisierung von institutionellem Rassismus in Deutschland und Großbritannien“. In: Rassismuskritik und Widerstandsformen. Hrsg. von Karim Fereidooni und Meral El. Wiesbaden: Springer VS, 2017, Seiten 429–446. DOI: 10.1007/978-3-658-14721-1_25