Ein Vermittler deutscher Kolonialgeschichte
Der Göttinger Kasuar-Dolch vom Sepik in Papua-Neuguinea
Betrachtet wird im vorliegenden Aufsatz ein Dolch, der aus den Beinknochen eines Kasuars hergestellt wurde. Im Juli 1912 erwarb der Ethnologe Adolf Roesicke den Dolch in der Ortschaft Malu am Fluss Sepik in der damaligen deutschen Kolonie Deutsch-Neuguinea. Roesicke war Mitglied der Kaiserin-Augusta-Fluss-Expedition (1912/13). Ziel dieser Expedition war es, die Sepik-Region für das Deutsche Reich zu erforschen und zu erschließen. In dem vorliegenden Beitrag wird die Reise des Kasuar-Dolches von Malu am Sepik bis in die Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen nachgezeichnet. Dieses Vorgehen ermöglicht Einblicke in die Praktiken des Sammelns, die Logistik und die Veränderungen der Bedeutung eines ethnographischen Objektes aus der deutschen Kolonialzeit.
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