Die Rezeptionsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern bei der Bewertung von Argumentationen im Geographieunterricht am Beispiel von raumbezogenen Konflikten
Gemäß den Nationalen Bildungsstandards für das Fach Geographie (2014) ist die Argumentationskompetenz eine Teilkompetenz des Kompetenzbereiches der Kommunikation. Argumentationen können in die Dimensionen Rezeption, Produktion und Interaktionen unterteilt werden (BUDKE, UHLENWINKEL UND SCHIEFELE, 2010, 184). Die Fähigkeit zur Rezeption von argumentativen Texten im Geographieunterricht, also das Erkennen und Bewerten von Meinungsäußerungen, steht hier im Fokus der Betrachtung. Im Rahmen einer Dissertation wurde unter anderem untersucht, wie Schülerinnen und Schüler Argumentationen von Akteuren zu raumbezogenen Konflikten bewerten und welche Kriterien sie dazu verwenden. Raumbezogene Konflikte ermöglichen die Thematisierung von verschiedenen Akteursmeinungen und Perspektiven, wobei unterschiedliche Interessen benannt werden können. Zur Erhebung der Daten wurde ein Erhebungsbogen entworfen, in dem Argumentationen von (fiktiven) Akteuren zu raumbezogenen Konflikten entwickelt wurden, die von Schülerinnen und Schüler der Oberstufe (n=42) anhand des ihnen bekannten Notenspektrum bewertet werden sollten. Bei der Bewertung sprechen die Schülerinnen und Schüler ihre Meinungen und Ideen laut aus. Diese Bewertungen werden, gemäß der Methode „ Lautes Denken“ mit einem Diktiergerät aufgezeichnet und dienen später der Datenauswertung. Durch die Auswertung konnten insgesamt fünf Hauptkriterien ermittelt bzw. bestätigt werden, welchee die Schülerinnen und Schüler bei der Bewertung von Argumentationen heranziehen: Struktur von Argumentationen, Raumbezug, Perspektivität, Inhalt und Sprache. Diese Kriterien decken sich teilweise mit denen, die von der Forscherin deduktiv aus der theoretischen Auseinandersetzung hergeleitet werden konnten, zudem wurden induktiv Kriterien aus den Transkripten herausgearbeitet. According to the national educational standards for Geography as a school subject (2014), argumentation competences are part of the competence area of communication skills. Arguments can be divided into the dimensions of reception, production and interaction (BUDKE, UHLENWINKEL AND SCHIEFELE 2010 184). The focus is the ability to perceive argumentative texts in Geography lessons, i.e. the identification and evaluation of the different point of views. Within the framework of a dissertation it was investigated how students evaluate the actors’ argumentations of spatial conflicts and which criteria they apply to do so. Spatial conflicts allow teachers to deal with different opinions and perspectives of various actors, including their individual interests. For the data collection a questionnaire was designed. It presented arguments of (fictional) actors in spatial conflicts which had to be assessed by the high school students. To do so they used their familiar German scale of 1 (very good) to 6 (poor). The pupils verbalised these ratings, their ideas and thoughts. This method is called Thinking aloud. The data of the questionnaire was analysed using quantitative methods. The data of thinking-aloud-protocols was transcribed and analysed using qualitative content analysis based on MAYRING (2007). With the help of this data analysis, a total of five main criteria could be determinedwhich pupils used in their evaluation of arguments: structure of argumentation, referring to space, perspectivity, content and language. These criteria overlap partially with the deductively created criteria of the theoretical discussion. Additionally, inductive criteria could also be developed. This article examines the five criteria which pupils applied in order to evaluate arguments in spatial conflicts and presents the collection process(of data).
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