Von Burgern und Bürger*innen
Gastronomische Lokalitäten als Orte multiskalarer Überschneidung
Anhand einer ethnografischen Fallstudie von Burgerläden in einem peripheren
Stadtteil Bonns werden zwei Aspekte esskultureller Praktiken verknüpft. Einerseits steht die
besondere Bedeutung regionaler Bezüge für alltagskulturelle Esspraktiken im Fokus, andererseits die Repräsentation sozialstruktureller Diversität in einem lokalen Kontext, in dem unterschiedliche Mobilitätsradien aufeinandertreffen. Die zentrale Frage des Beitrags lautet, wie die Überschneidung von multiskalaren Ortsbezügen an konkreten Lokalitäten verarbeitet wird, und ob städtische Gastronomie damit für ihre Nutzer*innen eine orientierende
Funktion erhalten kann. Die Fallstudie schließt an bestehende Forschung zu Gastronomie
und ihren Ortsbezügen an, legt den Fokus dabei aber explizit auf Stadtteile außerhalb großstädtischer Zentren. Sie kommt zu dem Schluss, dass gastronomischen Lokalitäten eine einfache Zuordnung zu »ethnischen Ökonomien« nicht gerecht wird. Stattdessen lassen sich
verschiedene mögliche Formate multiskalarer Orientierung in situativen Nutzungspraktiken
von lokaler Gastronomie beobachten.
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