Three Essays on Financial Reporting and Auditing
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
Diese Dissertation umfasst drei Studien über Finanzberichterstattung gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) und Wirtschaftsprüfung. Da die IFRS ein prinzipienbasiertes Standardsystem sind, haben Abschlussersteller beabsichtigte Ermessensspielräume bei der Erstellung ihrer Finanzberichte. Die ersten beiden Studien widmen sich den Fragen, wie genau Abschlussersteller entsprechende Ermessensspielräume ausüben und inwieweit dies von der Wahl des Abschlussprüfers abhängt. Die erste Studie untersucht die Anhangangaben zu Ermessensentscheidungen und Schätzunsicherheiten (gemäß IAS 1). Sie liefert deskriptive Belege für ein insgesamt zunehmendes Niveau der Offenlegung dieser Anhangangaben und dafür, dass das Offenlegungsniveau über verschiedene Abschlussprüfer hinweg variiert. Inspiriert durch die Ergebnisse der ersten Studie widmet sich die zweite Studie der Frage, welche Arten von Abschlussprüfern (d.h. dominierende im Vergleich zu nicht dominierenden Abschlussprüfern) Unternehmen dazu motivieren, (mehr) relevante Angaben zu den erwarteten Auswirkungen der erstmaligen Anwendung des neuen IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ im Erstanwendungsjahr offenzulegen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Mandanten dominierender Abschlussprüfer weniger standardisierte Angaben („boilerplate disclosures“) machen und der Zusammenhang zwischen der Leasingintensität und dem Detaillierungsgrad der Angaben bei diesen Mandanten stärker ist. Die dritte Studie nimmt die Ergebnisse der ersten beiden Studien zum Anlass, die Struktur des Prüfungsmarktes zu untersuchen. Der Fokus liegt hierbei auf der Entwicklung der Konzentration des Abschlussprüfermarktes in Großbritannien und Deutschland rund um eine regulatorische Änderung auf EU-Ebene, die neue Prüfungsanforderungen mit sich bringt, einschließlich der obligatorischen regelmäßigen Rotation von Prüfungsgesellschaften. Während die Ergebnisse auf einen etwa gleichstarken Rückgang der Konzentration der Prüfungsmärkte in beiden Ländern hindeuten, zeigen weitere statistische Tests, dass dieser Rückgang auf nationale Besonderheiten zurückzuführen ist. This dissertation comprises three papers on financial reporting and auditing. The first two papers examine whether the extent to which the principles-based character of International Financial Reporting Standards (IFRS) allows management to exercise judgement in the preparation of firms’ disclosures is contingent on auditor-type. The first paper explores judgment and estimation uncertainty disclosures (IAS 1) and provides descriptive evidence on an overall increasing trend of disclosure levels and that disclosure levels vary in the cross-section, among other things, by auditor. Inspired by that, the second paper goes a step further and emphasises on the question what type of auditors (i.e., dominant in comparison to non-dominant auditors) motivate firms to provide (more) relevant disclosures on how they expect IFRS 16 – a new standard on leasing – to affect their financial statements in the period of initial application. Results suggest that clients of dominant auditors use less boilerplate disclosures and that the association between leasing intensity and disclosure detail is stronger for those clients. Due to the results of both papers suggesting that the auditor choice matters when firms face judgement in the preparation of their disclosures, the (development of the) audit market structure underlying certain regulations becomes relevant. Thus, the third paper takes these findings of the first two papers as motivation to examine the audit market concentration in the UK and Germany around a regulatory change at the EU level that entails new audit requirements including mandatory audit firm rotation on a regular basis. While aggregate statistics suggest a decrease in market concentration of similar size in both countries, further tests reveal that these decreases are driven by national peculiarities.
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