Die Entstehung von Museumsverbünden in Deutschland - am Beispiel des MuseumsInformationsSystems (MusIS) in Baden-Württemberg
Auch Museen können, wie Bibliotheken, durch Kooperation in der Erschließung und durch Verbundarbeit ihre Aufgaben als Informationseinrichtung effektiver erfüllen, auch wenn die Ausgangslage für die Bildung von Verbünden im Museumswesen sehr viel schwieriger ist als im Bibliothekswesen. Vor allem die zentrale Voraussetzung für Verbundarbeit – der Einsatz übergreifender gemeinsamer und einheitlicher Regelwerke – war im deutschen Museumswesen daher lange nicht gegeben und ist es auch heute noch nicht in erforderlichem Maß. In einem historischen Überblick werden die verschiedenen Projekte, Initiativen und Maßnahmen dargestellt, die zu einer Zusammenarbeit und zu Regelungen in der Dokumentation sowie zur Erarbeitung von Erschließungsstandards führen sollten. Einen Schwerpunkt bildet der Museumsverbund Baden-Württemberg (MusIS), ein Kooperationsverbund, der Museen unterschiedlicher Fachrichtungen integriert. In MusIS werden gemeinsame Erschließungswerkzeuge angewendet, wobei insbesondere die Nutzung der bibliothekarischen Schlagwortnormdatei favorisiert wird. Die knappe Vorstellung weiterer Verbünde sowie die Beschreibung der aktuellen Entwicklungen im Bereich der technischen Instrumente zeigt Stand und Ausbaumöglichkeiten der Kooperation bei Museen auf. Durch institutionenübergreifende Zusammenarbeit in Verbünden und durch die Anwendung gemeinsamer und einheitlicher Regelwerke ist auch für Museen die Möglichkeit gegeben, eine umfassendere und allgemeinere Zugänglichkeit zu ihren Objektinformationen zu bieten. Die gemeinsame Präsentationsmöglichkeit mit anderen kulturbewahrenden Einrichtungen wie Bibliotheken und Archiven wird hierdurch ebenso gewährleistet wie die geforderte benutzerfreundliche Zugänglichkeit des kulturellen Erbes.
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