Extraposition von Präpositionalphrasen als registerspezifisches Phänomen
Eine quantitative Analyse zur Verteilung und Verwendung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät
In der vorliegenden Arbeit wird die Extraposition von Präpositionalphrasen, also deren Vorkommen im postverbalen Bereich, in verschiedenen Registern untersucht. Dabei werden die Extrapositionen in zwei formellen Register miteinander verglichen, die sich im Modus mündlich vs. schriftlich voneinander unterscheiden. Von vielen Autor:innen wird angenommen, dass die Extraposition ein (exklusives) Phänomen der gesprochenen Sprache sei. Viele dieser Arbeiten stützen ihre Aussagen allerdings nicht auf kontrolliert zusammengestellte Sprachdaten. Die Arbeit versucht sich diesem Ziel anzunehmen und überprüft die Hypothesen empirisch anhand von Korpusdaten.
Dazu werden zunächst theoretische Hintergründe und bestehende syntaktische Analysemöglichkeiten im generativen Paradigma vorgestellt. In einem weiteren Schritt werden zugrundeliegende Funktionen der Extraposition von Präpositionalphrasen erläutert und das Register als Erklärung für die Distribution dieser im Deutschen eingeführt. Die nachfolgende Analyse erfolgt anhand von drei Faktoren: Komplexität, syntaktische Funktion und kontextueller Status.
Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Extraposition von Präpositionalphrasen in den untersuchten Registern frequenter im Mündlichen ist, aber dennoch im Schriftlichen auftritt. Ebenfalls wird gezeigt, dass die analysierten Faktoren abhängig vom Register sind. In this paper, the extraposition of prepositional phrases, i.e. their occurrence in the postverbal domain is investigated in different registers. The extrapositions are compared in two formal registers which differ from each other in the mode of spoken vs. written language. Many authors assume that extraposition is an (exclusive) phenomenon of spoken language. However, many of these works do not base their claims on speech data compiled in a controlled manner. This paper attempts to address this issue by testing the hypotheses empirically on the basis of corpus data.
For this purpose, theoretical background and existing syntactic analyses in the generative paradigm are presented first. Next, underlying functions of the extraposition of prepositional phrases are explained and the register is introduced as an explanation for the distribution of these in German. The subsequent analysis is based on three factors: complexity, syntactic function, and contextual status.
The paper concludes that the extraposition of prepositional phrases in the registers that were analysed is more frequent in spoken language, but still occurs in written language. It is also shown that the factors of the analysis depend on the register.
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