Das Gefallen am Dreidimensionalen
Stereoskopische Bildkarten digital zum Leben erweckt
Eine der frühesten Formen der 3D-Darstellung sind stereoskopische Bildkarten des 19. Jahrhunderts, die in dieser Zeit zugleich ein weltweit beliebtes Unterhaltungsmedium waren. Bislang ist aus psychologischer Sicht jedoch noch nicht weitgehend erforscht, was zur Begeisterung an den Raumbildern der damaligen Zeit beigetragen hat. Im hier vorgestellten Fallbeispiel wird mithilfe von Digitalisaten historischer stereoskopischer Aufnahmen und experimenteller Methodik dieser Frage nachgegangen. Im Rahmen des Sammlungsprojekts „INSIGHT“ wurden dafür stereoskopische Bildkarten aus dem Bestand des Zentrums für Geschichte der Psychologie an der Universität Würzburg als Untersuchungsgegenstand für die experimentelle Erforschung von Einflussfaktoren auf das Gefallen an stereoskopischen Medien verwendet. Um den zuvor noch gänzlich unerschlossenen Bestand an Bildkarten für diese Forschung nutzbar zu machen, fand hier eine Aufbereitung mit digitalen Methoden statt. Ziel war es, die Bilder anschließend als Reize in psychologischen Versuchen einzusetzen. Hierdurch war es möglich, die Bildkarten sowohl als authentisches Bildmaterial zu verwenden als auch sie anhand bestimmter Dimensionen gezielt zu manipulieren. Der Schwerpunkt der Studie liegt dabei auf der Untersuchung des Einflusses der Disparität, die zum Tiefeneindruck in den stereoskopischen Bildkarten beiträgt, auf den ästhetischen Eindruck stereoskopischer Aufnahmen.
Files in this item