Fighting Fire with Fire? Inequality, Populism and Voter Turnout
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät
In this article, we ask whether the presence of populist parties influences the negative effect of income inequality on voter turnout. A number of studies have shown that voter turnout is lower in unequal countries. In particular, citizens with fewer resources abstain at higher rates. Since populist parties seek to mobilize these groups, their success could lead to higher and less unequal turnout rates. To assess empirically whether this holds true, we analyzed a dataset encompassing data on 296 national parliamentary elections in 31 European countries between 1970 and 2016. The results show that there is neither a direct nor an indirect effect of populism on voter turnout. In elections with more successful populist parties, voter turnout was not significantly higher than in other elections. Higher vote shares of populist parties also do not mitigate the negative impact of income inequality on voter turnout. Finally, there does not seem to be a difference between elections with high left-wing or right-wing populist parties’ success. Neither variant of populism alters the relationship between inequality and turnout. In diesem Beitrag wird die Frage gestellt, ob populistische Parteien den negativen Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und der Höhe der Wahlbeteiligung beeinflussen. Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass die Wahlbeteiligung in ungleichen Ländern niedriger ausfällt. Vor allem Bürgerinnen und Bürger mit weniger Ressourcen bleiben dort häufiger am Wahltag zu Hause. Da populistische Parteien darauf abzielen, jene Gruppen zu mobilisieren, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, nicht zu wählen, könnte ihr Erfolg zu einer höheren und weniger ungleichen Wahlbeteiligung führen. Um diesen möglichen Zusammenhang empirisch zu überprüfen, wurde ein Datensatz von Informationen über 296 Parlamentswahlen in 31 europäischen Ländern für den Zeitraum von 1970 bis 2016 analysiert. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass weder ein direkter noch ein indirekter Zusammenhang zwischen Populismus und Wahlbeteiligung besteht. Schneiden populistische Parteien besonders gut ab, fällt die Wahlbeteiligung nicht höher aus. Hohe Stimmenanteile dieser Parteien mildern auch nicht den negativen Zusammenhang zwischen Ungleichheit und Wahlbeteiligung ab. Schließlich konnten auch keine unterschiedlichen Effekte zwischen links- und rechtspopulistischen Parteien gefunden werden. Keine der beiden Varianten verändert die grundlegenden Zusammenhang zwischen Einkommensungleichheit und der Höhe der Wahlbeteiligung.
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