Kohlenstoff in versiegelten und entsiegelten Böden in Berlin
Ergebnisse des Forschungsprojektes Kosie
Lebenswissenschaftliche Fakultät
Ein Haupttreiber des Klimawandels sind CO2-Emissionen aus der Verbrennung
fossiler Energieträger. Städte sind Hotspots anthropogener Emissionen mit einem
Anteil von mehr als 70 % weltweit. Sie besitzen daher eine besondere Verantwortung
für die Umsetzung von Maßnahmen und Strategien zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen. Böden und Vegetation erfüllen als „natürliche Kohlenstoffspeicher“ eine Klimaschutzfunktion, denn sie besitzen das Potenzial CO2 aufzunehmen. So bindet Stadtgrün CO2
aus der Luft in seiner Biomasse. Ein Teil dieses gespeicherten Kohlenstoffs gelangt
beim Abbau der Biomasse in den Boden und bleibt dort in Form von Humus langfristig
erhalten. Die Mengen an Kohlenstoff, welche im Boden unter verschiedenen
urbanen Nutzungen und in urbanen Vegetationsstrukturen gespeichert sind, können
den Klimaschutzwert von Boden und Vegetation in der Stadt quantifizieren.
Die Klimaschutzfunktion der Stadtböden wird allerdings durch einen hohen Versiegelungsgrad
beeinträchtigt. So ist etwa ein Drittel der Gesamtfläche Berlins versiegelt.
Die Bodenversiegelung führt dazu, dass kaum bis keine Interaktion zwischen
Atmosphäre, Vegetation und Boden mehr möglich ist. Einen Beitrag zu Erreichung der
politischen Klimaschutzziele kann die Vermeidung von Neuversiegelung und die Entsiegelung
von dauerhaft nicht mehr genutzten Flächen leisten. Um das Potential solcher Maßnahmen aufzuzeigen, wurden im Forschungsprojekt „Kosie“ erstmals gezielte Untersuchungen an versiegelten und entsiegelten Berliner Böden durchgeführt und deren Kohlenstoffspeicher quantifiziert. In der vorliegenden Broschüre sind die wesentlichen Ergebnisse des Forschungsprojektes dargestellt und anwendungsorientiert aufbereitet.
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