„Politisieren […] strengstens untersagt“ – Die Universitätsbibliothek Göttingen in den Vorkriegsjahren zwischen 1933 und 1939
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde ein sukzessiver Gleichschaltungs- und Zentralisierungsprozess vorangetrieben, der sich auf alle institutionellen und gesellschaftlichen Ebenen, so auch auf die universitären und bibliothekarischen Einrichtungen erstrecken sollte. Am Beispiel der Universitätsbibliothek Göttingen soll die folgende Arbeit aufzeigen, wie stark die neuen Machthaber in den Vorkriegsjahren durch eine Reihe staatlicher wie administrativer Maßnahmen in die Personal-, Nutzer- Finanz- und Erwerbungspolitik eingriffen. Mithin wurden jüdische und politisch unangepasste Angestellte gezielt verfolgt und aus dem Dienst entlassen. Gleichzeitig betrieben die Nationalsozialisten eine Politik radikaler Einsparungsmaßnahmen, was zu unmittelbaren Qualitätsverlusten führen musste. Für die Göttinger Universitätsbibliothek gestaltete es sich immer schwieriger, die Qualität im Betriebsablauf zu wahren sowie eine gewisse Kontinuität im Bestandsaufbau aufrechtzuerhalten.
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