The regional specifity of structural change in agriculture
An assessment of the role of farmers’ strategic behaviour on the land market
Die landwirtschaftlichen Familienbetriebe der westlichen Bundesländer Deutschlands weisen deutliche regionale Unterschiede mit Blick auf ihre aktuelle Struktur aber auch auf deren Entwicklung auf. In der vorliegenden Studie werden die unterschiedlichen Betriebsentwicklungsstrategien, die diesen regionalen Entwicklungsmustern zugrunde liegen, ökonomisch erklärt. Als zentral für die Stabilität der unterschiedlichen Strategien in einer wettbewerbsorientierten Umwelt wird die Bindung der landwirtschaftlichen Produktion an die nicht erneuerbare Ressource „Boden“ identifiziert. Die Koordination der unterschiedlichen Strategien, die zu den regionalen Entwicklungsclustern führt, erfolgt endogen durch strategische Interaktion der Betriebsleiter auf dem Bodenmarkt. Aufgrund von Renten des Status quo und sich ergebenden Nicht-Linearitäten in den Reaktionskurven, die auch zu Informationsproblemen führen, entsteht die Möglichkeit von Koordinationsfehlern und multiplen Gleichgewichten. Diese theoretischen Ergebnisse bestätigen, dass nicht nur die Entscheidungen der Landwirte den Strukturwandel beeinflussen, sondern auch andersherum die Entscheidungen der Landwirte vom bisherigen Verlauf des Strukturwandels abhängen. Diese Interdependenz zwischen Struktur und Verhalten wird durch die zentrale Rolle der Erwartungsbildung mit Blick auf das Verhalten der Konkurrenten verstärkt, da Erwartungen durch zurückliegende Erfahrungen geprägt sind. Among the family-farms in western Germany, significant regional differences are observable. They exist not only with respect to present farm-structure but also with respect to patterns of structural change. In the present paper, the different farm-development-strategies that cause these regional patterns are explained economically. As a central cause for their stability in a competitive environment, the relatedness of agricultural production to the non-renewable factor land is identified. Moreover, the coordination of the different strategies, which results in regional clusters, is shown to evolve endogenously in a model of strategic interaction on the land-market. It is demonstrated that due to the existence of rents of the status quo and resulting non-linearity in farmers’ reaction-curves, coordination-failures and multiple equilibria are possible. The theoretically derived results confirm the notion that not only farmers’ decisions determine structural development but also the initial structural situation heavily influences upon farmers’ decisions. The interdependence between structure and behaviour is reinforced by the important role of expectation concerning competitors’ behaviour in strategic interaction, because these expectations are coined by experience.
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