Regional employment impacts of Common Agricultural Policy measures in Eastern Germany
A difference-in-differences approach
Dass die Agrarpolitik notwendig ist, um Arbeitsplätze in der Landwirtschaft zu sichern, ist ein häufig von Politikern und Interessensvertretern gebrauchtes Argument. In diesem Artikel untersuchen wir seine Stichhaltigkeit mithilfe einer ex-post Evaluierung der Gemeinsamen Agrarpolitk (GAP) der Europäischen Union in Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Bisherige Studien verwendeten hierzu vorwiegend beschreibende Statistiken oder qualitative Methoden und konzentrierten sich auf einzelne Politikmaßnahmen. Wir verwenden stattdessen einen sog. „Difference-in-differences“-Schätzer, um die Beschäftigungswirkungen des gesamten Maßnahmenbündels der GAP simultan abzubilden. Auf der Basis von Paneldaten auf Landkreisebene legen die Ergebnisse nahe, dass Investitionsbeihilfen und die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete keinerlei Beschäftigungseffekte zur Folge hatten. Weiterhin stützen die Ergebnisse die Vermutung, dass die Entkopplung der Direktzahlungen im Jahre 2005 zu Arbeitsplatzverlusten führte, da sie die Zahlungen von den Produktionsergebnissen und vom Faktoreinsatz unabhängig machte. Auch erhöhte Mittel für Verarbeitung und Vermarktung sowie die Dorferneuerung gingen teilweise mit einer Verringerung der Beschäftigung in der Landwirtschaft einher. Agrarumweltmaßnahmen hingegen schienen arbeitsintensive Technologien in der Produktion zu halten oder sie zu induzieren. Die vorgestellte Analyse stellt daher in Frage, ob die aus der „ersten Säule“ der GAP modulierten Mittel für eine Ausweitung der vorhandenen Maßnahmen der „zweiten Säule“ verwendet werden sollten. Politicians and farm lobbyists frequently use the argument that agricultural policy is necessary to safeguard jobs in agriculture. We explore whether this is true by conducting an econometric ex-post evaluation of the European Union’s Common Agricultural Policy (CAP) in the three East German States Brandenburg, Saxony, and Saxony-Anhalt. Whereas previous studies have employed descriptive statistics or qualitative methods and have looked at single policy instruments in isolation, we apply a difference-in-differences estimator to analyse the employment effects of the entire portfolio of CAP measures simultaneously. Based on panel data at the county level, we find that investment aids and transfers to less favoured areas had a zero marginal employment effect. We present evidence that full decoupling of direct payments in 2005 led to labour shedding, as it made transfer payments independent of factor allocation. Spending on modern technologies in processing and marketing and measures aimed at the development of rural areas led to job losses in agriculture. Agri-environmental measures, on the other hand, kept labour intensive technologies in production or induced them. This analysis calls into question whether an expansion of existing second pillar measures is a reasonable way to use funds modulated away from the first pillar.
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