Redaktion: Lutz Hengst / Linda Schaumann / Lutz Hengst / Linda Schaumann

Ausgabedatum: 01.12.2015

Die vorliegende Ausgabe der kunsttexte-Sektion "Politische Ikonographie" situiert sich, nach einer längeren Reihenpause, am Beginn nicht nur eines redaktionellen Neustarts. Sie beabsichtigt überdies, ausgewählte konzeptuelle Aspekte politischer Ikonographien zu reperspektivieren. Dies bedeutet in den Ansätzen der verschiedenen Beiträge dieser Ausgabe, dass einerseits Themenfelder politischer Ikonographie exemplifiziert und befragt sowie andererseits mögliche Perspektiven der neuerlichen Fundierung, der Erweiterung oder Veränderung auch kategorialer politisch-ikonographischer Variablen in den Blick genommen werden. So diskutieren theoriegeleitete Grundlagenreflexionen und Impulsbeiträge von Anna Lena Hemmer, Linda Schaumann und Lutz Hengst diskursive Kernkategorien (Metapher) oder Ausgangskonstellationen (Handlungsfähigkeiten/Machtbeziehungen, Individuum/Gruppe) des Politischen eingedenk zugehöriger Ikonographien. Hinzu kommen – durch Christian Wevelsieps Analyse zeitgenössischer Gewaltverhältnisse, ausgehend von einer Fotografie aus dem Weißen Haus, und mit Judith Bihrs Untersuchung der Rolle von Streetart in der 'grünen' ägyptischen Revolution - Artikel, in denen die aktuelle Relevanz politisch-ikonographischer Fragehorizonte über Beispiele je spezifischer Darstellungspolitiken deutlich wird. Die Befasstheit zeitgenössischer Kunstproduktion mit teils verwandten Fragen illustriert Lorena Morales Aparicio in Auseinandersetzung mit einem Werk Pipilotti Rists, das wesentlich eine nationale Identitätspolitik referenziert. Schließlich zeigt der Beitrag Petra Schmids, der von einem klassisch-kunsthistorischen Beispiel aus dem frühen Trecento ausgeht, dass um nichts weniger auch kanonische Themenfelder weiterhin politisch-ikonographisch aufzufassen sind.

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