Contemplative Science
Eine Annäherung an die Mind & Life-Dialogues
Contemplative Science (CS) ist eine Forschungsrichtung, die aus den seit 1987 stattfindenden Gesprächen zwischen dem Dalai Lama und Vertretern westlich empirischer Forschung hervorgegangen ist. In diesem Rahmen wurden zum Beispiel Modelle zur Entstehung von Empathie und altruistischem Verhalten entwickelt, die Wechselwirkungen zwischen Meditation und neuronaler Plastizität erforscht, aber auch Parallelen zwischen buddhistischen Konzepten und quantentheoretischen Überlegungen beleuchtet. Ziel des Tutoriums war, den CS Ansatz kennenzulernen und zu evaluieren. Hierfür wurden zwei Vorgehensweisen parallel verfolgt: Einerseits fand eine kritische, empirisch-wissenschaftliche Annäherung statt, indem durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Referaten jeweils ein Dialog als thematische Ausgangsbasis diente, anhand dessen relevante Studien vorgestellt, diskutiert und eigene Forschungsfragen daraus abgeleitet wurden. Diese Forschungsfragen wurden als hypothetische Experimente ausgearbeitet und in der Abschlusssitzung als Poster präsentiert. Parallel dazu lernten die Teilnehmer in zwei Sitzungen eine säkulare Meditationspraxis kennen. Der Erfolg dieser Intervention wurde mittels quantitativer Methoden ausgewertet. Zusätzlich wurde in einer Sitzung die Frage thematisiert, ob die starke Verbindung zu „seiner Heiligkeit“ dem Dalai Lama hilfreich und notwendig für den CS-Ansatz oder eher hemmend für eine kritische, objektive Herangehensweise ist. Das Angebot richtete sich an Studierende sämtlicher Fachrichtungen ab dem 3. Semester und wurde erfreulicherweise auch von vielen Nicht-Psychologen begeistert aufgenommen.
Files in this item