Die ostdeutsche Nachkriegsmoderne in den Bauten des Verkehrs und der Telekommunikation
Die Architektur der ersten Nachkriegsjahre im Osten Deutschlands ist ein bislang wenig untersuchtes Feld. An welchen Traditionen orientierten sich die Architekten nach dem Ende des Nationalsozialismus? Gab es die in der Forschung der letzten Jahre beschworene große Kontinuität wirklich? Oder markiert das Jahr 1945 einen fundamentalen Bruch in der Baukultur? Konnte vor dem Nationalen Aufbauprogramm überhaupt etwas gebaut werden? Der vorliegende Beitrag ist einer kurz vor dem Abschluss stehenden Dissertation über die Moderne in der Architektur der SBZ-DDR vor Durchsetzung der Doktrin der Nationalen Traditionen 1951 entnommen. Brücken, Bahnhöfe und Telekommunikationsanlagen unterlagen damals zwar der Geheimhaltung, prägten aber das Stadt- bzw. Landschaftsbild und wurden zu Symbolbauten des Neubeginns. So verwundert es nicht, dass trotz einer extrem angespannten Materialsituation ehrgeizige Planungen entstanden, die über die Gewährleistung technischer Funktionserfüllung mit einem hohen, aus verschiedenen stilistischen Quellen gespeisten Gestaltungsanspruch verbunden waren.
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