Medien in den baltischen Staaten seit dem EU-Beitritt - Das Fallbeispiel Lettland
Im vorliegenden Artikel werden die Prognosen baltischer Kommunikationswissenschaftler in Bezug auf die Entwicklung der Medienlandschaft in den baltischen Ländern nach dem EU-Beitritt am Beispiel Lettlands einer Überprüfung unterzogen. Es bestätigen sich die Annahmen, dass die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der lettischen Medien von der Beendigung unkritischen parteipolitischen Engagements abhängt, dass dafür die redaktionelle Autonomie gewährleistet und Transparenz in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse hergestellt werden muss sowie dass den öffentlich-rechtlichen Medien und der journalistischen Professionalisierung eine besondere Rolle zukommt. Entgegen der erwarteten westlichen Investitionen kam es im Zuge der Wirtschaftskrise jedoch vorübergehend zu einem Rückgang westlichen und einer Zunahme russischen Engagements. In this article the predictions made by communication scientists from the Baltic countries regarding the development of the Baltic media scene after the accession of the countries to the EU are reconsidered. In general, the initial assumptions have been confirmed: that the long-term competitiveness of the Latvian media is in fact dependent on bringing uncritical political commitment to an end, that to this end editorial autonomy has to be safeguarded and that the media under public law as well as the development of professional standards for journalists are playing a crucial role in this process. In contrast to the predictions investments from Western countries temporarily decreased during the economic crisis while investments from Russia increased.
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