Beständiges Wissen?
Wie beständig kann Wissen sein? Diese Frage ist tief in der abendländischen Metaphysik verwurzelt. Beständiges Wissen bedeutet zum einen ständige Anwesenheit, wie zum Beispiel die der Bücher in einer realen Bibliothek, und zum anderen virtuelle Anwesenheit, wie das Wissen in elektronischen Netzwerken. Beständiges Wissen (Zeichen, Bedeutung, Medien) ist aber stets unser Wissen, d.h. das Wissen eines Lebewesens, dessen Existenz gestaltbar und das offen für das Unvorhersehbare ist. Ist die Frage: Wie beständig kann unser Wissen sein?, so wie sie aus unserer technologischen Zivilisation entsteht, eine Frage, die diese Dimensionen ausschließt? Sollten wir Technologien verpflichtet sein, die diese Art von Herausforderungen stellen? Der Beitrag widmet sich diesen Fragen aus der Sicht der Beständigkeit bzw. Unbeständigkeit von Wissensobjekten, Wissenssubjekten und Wissensmedien. Der Autor plädiert für eine nachhaltige Entwicklung von Information auf der Grundlage von multimedialen Informationskulturen. How stable can knowledge be? This question is deeply rooted in Western metaphysics. Stable knowledge can be understood in the temporal sense of permanent presence or in the sense of virtual presence, like knowledge in electronic networks. Any kind of knowledge stability (including its signs, meaning, and media) is based on a type of being, ourselves, that has the ability to cast its own being and of being open to the unforeseen. Is the question how stable can knowledge be? as it arises from our present technological cast one that envisages the foreclosure of our ability to cast our being and to remain open to the unforeseen? Should we be committed to technologies that imply this kind of challenge? The paper deals with these questions from the point of view of the stability or instability of objects, subjects and media of knowledge. It argues in favour of a sustainable development of information on the basis of multimedia information cultures.
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