Vom Ding zum Konvolut. Sammlungsarchäologie und Provenienzforschung

Abstract

Provenienzforschung im Bereich des NS-verfolgungsbedingt entzogenen oder aus kolonialen Kontexten stammenden Kulturguts hat seit mehreren Jahren Konjunktur in deutschsprachigen Museen und den Fachdiskursen. Dabei werden Sammlungen häufig nur als Wegmarken aufgefasst oder in der Hintergrundrecherche behandelt. Methodisch wie theoretisch wird hierbei oft die Metapher der Objektbiographie verwendet, eine weiterführende theoretische Auseinandersetzung mit der Translokation von Kulturgütern findet meist nicht statt. Museumssammlungen weisen aber mehrere Besonderheiten auf, die die Translokation von Kulturgütern beeinflussen können. Daher schlägt dieser Beitrag eine Erweiterung der Untersuchungsperspektive auf Museumssammlungen vor. Diese Erweiterung wird theoretisch durch zwei Perspektiven gestützt: Die Assemblage-Theorie bietet eine Grundlage zum Verständnis und theoretischen Beschreiben einer Museumssammlung, die Sammlungsarchäologie stellt die methodische Erweiterung dar. Schlussendlich werden diese beiden Ansätze zusammengeführt. Der Beitrag basiert auf Forschungen des Autors im Rahmen seiner Promotion, die sich mit der ethnographischen Sammlung des Badischen Landesmuseums von 1875 bis heute auseinandersetzt.

Description

Keywords

Provenienzforschung, Sammlung, Sammlungsarchäologie, Assemblage-Theorie

Dewey Decimal Classification

060 Allgemeine Organisationen und Museumswissenschaft

Citation

Nadarzinski, Martin.(2023). Vom Ding zum Konvolut. Sammlungsarchäologie und Provenienzforschung. Ein kritischer Blick zurück: Provenienzforschung in Sammlungen und Museen. 19-25. Gesellschaft für Universitätssammlungen e. V.. 10.18452/28201