Band 30: Between Feasts and Daily Meals

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  • Publication
    Between Feasts and Daily Meals
    (Exzellenzcluster 264 Topoi) Pollock, Susan; Halstead, Paul; Twiss, Katheryn C.; Balossi Restelli, Francesca; D'Anna, Maria Bianca; Kennedy, Jason R.; Sallaberger, Walther; Otto, Adelheid; Bray, Tamara L.; Hastorf, Christine A.; Pollock, Susan
    Commensality - Eating and drinking together in a common physical and social setting – is a central element in people’s everyday lives. This makes commensality a particularly important theme within which to explore social relations, social reproduction and the working of politics whether in the present or the past. Archaeological attention has been focused primarily on feasting and other special commensal occasions to the neglect of daily commensality. This volume seeks to redress this imbalance by emphasizing the dynamic relation between feasts and quotidian meals and devoting explicit attention to the micro- politics of Alltag (“the everyday”) rather than solely to special occasions. Case studies drawing on archaeological ( material) as well as written sources range from the Neolithic to the Bronze Age in Western Asia and Greece, Formative to late pre-Columbian com munities in Andean South America, and modern Europe.
  • Publication
    Modern Restaurants and Ancient Commensality
    Shore, Elliott; Pollock, Susan
    Auseinandersetzungen mit Kommensalität im Rahmen archäologischer Untersuchungen scheinen sich im Wesentlichen um Fragen zu Festen und alltäglichen Essgewohnheiten zu drehen. Die Art der ihnen zur Verfügung stehenden Befunde lässt Archäologen/Archäologinnen und Althistoriker/Althistorikerinnen auf innovative und umsichtige Weise über diese Themen nachdenken. Wie kann sich nun die Historie mit dem Thema Nahrung und Essen in der Neuzeit in diese Diskussion einbringen? Die Geschichte des Restaurants in den Kulturen des Westens scheint eine Möglichkeit zu sein, in diese Debatte einzusteigen und wirt zudem die Frage auf, welche Daten wir eigentlich haben, um zu erforschen, was Kommensalität sein könnte.
  • Publication
    Steamed or Boiled
    Hastorf, Christine A.; Pollock, Susan
    In welcher Weise gleichen tägliche Mahlzeiten größeren festlichen Zusammenkünten? In vielen Kulturen ist jede mit Nahrung verbundene Handlung mit Sinn und religiöser Bedeutung aufgeladen. Bei Festen werden meist mehr Menschen verköstigt als bei Mahlzeiten im Haushalt. Durch diesen größeren Rahmen erlangen Feste nach außen wirkende, zentrifugale Bedeutung. In den Anden gleichen solche rituellen Speisen für Götter, Ahnen und größere Gruppen selten alltäglichen Mahlzeiten. Eines der Ziele des Taraco Archaeological Project (TAP) ist es, zu untersuchen, wie in der Vergangenheit in der Region um den Titicaca-See (Bolivien) Nahrung produziert, verarbeitet und konsumiert wurde. Das Vorkommen von ungewöhnlichen Zutaten legt nahe, dass in rituellen Zusammenhängen auf Gemeindeebene mit exotischen Lebensmitteln experimentiert wurde, was integrierende Aspekte dieser größeren Mahlzeiten widerspiegelt.
  • Publication
    Ritual Commensality between Human andNon-Human Persons
    Bray, Tamara L.; Pollock, Susan
    In der Kulturanthropologie gilt es mittlerweile als selbstverständlich, dass soziale Beziehungen zum einen durch Praktiken konstruiert werden, die im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln und Ernährung stehen, und zum anderen in Lebensmitteln verkörpert sind. In diesem Beitrag wird vorgeschlagen, dass sowohl rituelle als auch alltägliche Kommensalität, die Gestaltung spezifischer sozialer Beziehungen als Ziel oder Konsequenz haben. In dieser Hinsicht unterscheiden sie sich nicht sehr voneinander. Dagegen ergeben sich Differenzen im Bereich der Kommensalität aufgrund der in den Akt des gemeinsamen Essens eingebundenen Personen. Rituelle Kommensalität wird als Möglichkeit gesehen, das soziale Universum und die Ontologie indigener Gruppen in den Anden zu untersuchen, dabei werden archäologische und ethnohistorische Daten herangezogen. Ebenso wird die Rolle untersucht, die diese kommensalen Aktivitäten in der Konstruktion und Auseinandersetzung mit nicht-menschlichen Personen in der späten präkolumbianischen Zeit in den Anden spielten.
  • Publication
    Defining and Transgressing the Boundaries betweenRitual Commensality and Daily Commensal Practices
    Otto, Adelheid; Pollock, Susan
    Rituelle Kommensalität ist eine soziale Praxis, die in den Texten sowie in der Kunst Altvorderasiens gut dokumentiert ist. Jedoch bieten diese Quellen keine Information zu alltäglicher Kommensalität. Allein die Tatsache, dass ein so alltäglicher Vorgang wie Essen und Trinken dargestellt wurde, weist darauf hin, dass der dargestellten Szene die Bedeutung eines sozialen Anlasses mit hohem Symbolwert zukam, wohingegen gewöhnliche Alltagsmahlzeiten scheinbar nie abgebildet werden. Dieser Beitrag will zeigen, dass die Grenzen von ritueller und alltäglicher Kommensalität im Alltag häufig fließend waren. Um Aufschluss über tägliche kommensale Praxis und deren Unterschiede zu ritueller Kommensalität zu erhalten, werden architektonische und andere – unspektakuläre – Befunde des mesopotamischen Fundortes Tall Bazi untersucht.
  • Publication
    Home-made Bread, Municipal Mutton, Royal Wine
    Sallaberger, Walther; Pollock, Susan
    In der urbanen Kultur Altvorderasiens bieten religiöse Feste einen bedeutenden Anlass, soziale Netzwerke in einer Stadt sichtbar zu machen und zu produzieren. Die Analyse der Ritualtexte aus der spätbronzezeitlichen Stadt Emar (13. Jh. v. Chr.) lässt erkennen, in welcher Weise verschiedene Gruppen der urbanen Gesellschat in die Zubereitung und den Verzehr von Lebensmitteln eingebunden waren. Das Feiern von Festen bedeutete, dass Personen aus verschiedenen Haushalten in städtischen Institutionen wie dem Tempel partizipierten. Besonders interessant ist, dass der Bedeutungsgehalt von Lebensmitteln, die im Laufe von Festen in urbanen Zentren konsumiert wurden, bereits während der Zubereitung festgelegt war. Hieran wiederum waren unterschiedliche Organisationen beteiligt.
  • Publication
    Commensality and Labor in Terminal Ubaid Northern Mesopotamia
    Kennedy, Jason R.; Pollock, Susan
    In der neueren anthropologischen Forschung zu Kommensalität wird betont, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln soziale Beziehungen und soziale Identitäten kreiert und vermittelt. Ziel dieses Beitrages ist es, die häufig vernachlässigten Bereiche Produktion und Arbeit in die Forschung zu Kommensalität einzubeziehen. Ich erörtere kommensale Beziehungen, die durch den Verzehr von Lebensmitteln im Rahmen von Gemeinschatsarbeit entstanden, anhand dreier nordmesopotamischer Fundorte der ausgehenden Ubaid-Zeit. Ich schlage vor, dass ”flint-scraped bowls“ dafür benutzt wurden, zusätzliche Arbeitskräte zu versorgen, die von einem Haushalt in Zeiten von Arbeitskrätemangel aus anderen Haushalten mit gleichem sozialen Status angeworben wurden. Dagegen wurde bemalte Keramik für den täglichen Gebrauch genutzt. In diesem Szenario werden ”flint-scraped bowls“ in unterschiedlichen Kontexten von Leuten mit gleichem sozialem Rang benutzt.
  • Publication
    Between Inclusion and Exclusion
    D'Anna, Maria Bianca; Pollock, Susan
    In diesem Beitrag werden die Redistribution von Mahlzeiten sowie Praktiken des Festefeierns in der frühen zentralisierten Gesellschat von Arslantepe VI A in Südostanatolien (Spätes Chalkolithikum 5 – 3300–3000 cal. BCE) dargestellt. Diese sind Beispiele für die Politisierung der Kommensalität. Im Rahmen der frühen Staatenbildung in Mesopotamien stellt Arslantepe, wo wirtschatliche Zentralisierung nachgewiesen ist und wo erhebliche Mengen an in situ gefundenen Materialien sowie funktional unterschiedliche Architektur zutage kamen, einen bemerkenswerten Fall dar. Essen und Trinken bildeten die ökonomische Basis der Macht von Eliten; jedoch waren Lebensmittel nicht nur im Rahmen von Festen Aspekte der spätchalkolitischen ”gastro-politics“, sondern auch bei Mahlzeiten, die im Austausch für Arbeitskrat ausgeteilt wurden.
  • Publication
    Eating at Home and 'Dining' Out?
    Restelli, Francesca Balossi; Pollock, Susan
    Dieser Beitrag versucht, anhand der Analyse von Ess- und Trinkgefäßen ein Bild verschiedener Arten von Kommensalität im vorderasiatischen Keramischen Neolithikum (7. Jt. v. Chr.) zu zeichnen. Als Fallbeispiel dienen die syrischen und türkischen Regionen der nördlichen Levante. Ich erörtere die stark symbolische Funktion von Gefäßen zur Abgrenzung von unterschiedlichen kommensalen Anlässen und argumentiere, dass die grundlegende Rolle von Kommensalität bis zum Ende der Ubaid-Zeit (2. Hälte des 5. Jt. v. Chr.) weitgehend unverändert bleibt. Der Beginn des späten Chalkolithikums markiert dann einen entscheidenden Wendepunkt. Zu diesem Zeitpunkt führt die Entwicklung von unterschiedlichen Arten von Kommensalität dazu, dass die Bedeutung von Keramik als symbolisches Zeichen für kommensale Anlässe an Bedeutung verliert.
  • Publication
    The Complexities of Home Cooking
    Twiss, Katheryn C.; Pollock, Susan
    Im Allgemeinen ist das Feiern von Festen eine ritualisierte Aktivität. Der Tierknochenbefund sowie künstlerische Zeugnisse der neolithischen Siedlung Çatalhöyük in Zentralanatolien unterstreichen die symbolische Bedeutung von Tieren, die für Feste geschlachtet wurden, sowie ihre Rolle in der Erinnerungskultur. Sowohl tägliche Mahlzeiten als auch Feste waren integrale Bestandteile von Haushalten, was darauf hindeutet, dass beide Schlüsselkomponenten einer dem jeweiligen Haushalt eigenen Identität waren. Jedoch wurden die beiden Phänomene innerhalb des Haushalts räumlich größtenteils getrennt gehalten. Der Befund aus Çatalhöyük legt nahe, dass im Neolithikum in Zentralanatolien tägliche Mahlzeiten und das ritualisierte Feiern von Festen zwar unterschiedliche – jedoch jeweils grundlegende und wohl auch sich ergänzende – Rollen speziell für die Identität von Haushalten spielten. Beide beziehen sich auch auf größere Teile der örtlichen Gemeinschat, die sich innerhalb der Haushalte materialisieren. In dieser Hinsicht differieren Feste und Alltagsmahlzeiten jedoch stark.
  • Publication
    Feast, Food and Fodder in Neolithic-Bronze AgeGreece
    Halstead, Paul; Pollock, Susan
    Als Vorarbeit für eine diachrone Untersuchung des Spektrums kommensaler Verhaltensweisen vom Neolithikum bis zur Bronzezeit in Griechenland beschätigt sich dieser Beitrag mit der Beziehung zwischen einfachen, häuslichen und förmlicheren Mahlzeiten im heutigen ländlichen Griechenland. Die Analyse gegenwärtiger Praktiken unterstreicht die Rolle, die die Hierarchisierung von Nahrungsmitteln spielt, denen mehr oder weniger Wert beigemessen wird. Während im Neolithikum Kommensalität jenseits des Haushalts Gleichheit und kollektive Zusammengehörigkeit betont, nimmt formelle Kommensalität in der Bronzezeit eine in auffälligem und zunehmendem Maße diakritische Form an, die gesellschatliche Unterschiede betont. Der Beitrag argumentiert, dass die bronzezeitliche diakritische Kommensalität Teil einer umfassenderen Strategie der Elite war, das soziale Leben zu „choreographieren“. Dabei kann eine Nahrungsmittelhierarchie, die diakritisches Verhalten, die Mobilisierung von Arbeitskrat sowie Risikoabsicherung miteinander verband, den Verlauf dieser Veränderungen entscheidend vorangetrieben haben.
  • Publication
    Towards an Archaeology of Commensal Spaces
    Pollock, Susan; Pollock, Susan
    Kommensalität – das gemeinsame Essen und Trinken in einem gemeinsamen physischen und sozialen Rahmen – spielt eine fundamentale Rolle im menschlichen Alltagsleben. Diese zentrale Bedeutung macht Kommensalität zu einem besonders wichtigen Ausgangspunkt für die Erforschung sozialer Beziehungen und politischer Mechanismen. Um die in jüngster Zeit in der Archäologie und verwandten Disziplinen zu beobachtende einseitige Fokussierung auf Feste und andere besondere kommensale Anlässe zu relativieren, sollte der Blick auf Alltagskommensalität gerichtet werden, in deren Rahmen sich entscheidende Prozesse sozialer Reproduktion abspielen. Ich werde zwei besondere Formen von kommensalen Praktiken hervorheben, Gastfreundschat und die Zuteilung von bzw. Versorgung mit Lebensmitteln (“provisioning”), die in vielen Facetten in den Beiträgen dieses Bandes diskutiert werden. Schließlich erörtere ich den in der Archäologie weitgehend vernachlässigten Forschungsbereich Hunger und dessen Implikationen für die Nutzung von Kommensalität als Machtinstrument.